Drei Kompetenzen die einen internen Unternehmer ausmachen

Im Harvard Business Review vom März 2020 gab es einen kurzen, aber spannenden Artikel über Intrapreneurship. In "Why you should become an intrapreneur" wird Unternehmertum im Unternehmen als „Job Crafting“ beschrieben. Es wird als eine Art Handwerk dargestellt und als innerer Antrieb, etwas gestalten zu wollen. Genauer gesagt wird es als Fähigkeit definiert, Deinen Job bedeutsamer zu machen indem Du ihn mehr an Deine Interessen und Werte angleichst. Das deckt sich mit wissenschaftlichen Erkenntnissen: Engagement und Motivation sind umso größer, wenn Mitarbeiter oder Manager eine Rolle ausfüllen, die ihren Fähigkeiten, ihrer Persönlichkeit und den eigenen Werten entspricht.

Dabei wird von verschiedenen Kompetenzen und Kriterien gesprochen, die einen internen Unternehmer ausmachen, nämlich:

  1. Potentiale erkennen und diese anderen vermitteln können. Dazu gehört es fokussiert und mit guten Argumenten Ideen einzubringen, standhaft zu bleiben, Gegenwind auszuhalten und diesen - wenn er denn kommt - nicht persönlich, sondern sachlich aufzunehmen. Zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Personen einzubinden ist ebenso wichtig. Hilfreich ist es dabei einen Sponsor zu haben, der Dich unterstützt. Das sollte in jedem Fall eine Person sein, die in der Organisation Entscheidungen treffen kann oder Dir Zugang zu Entscheidungsträgern ermöglicht.

  2. Proaktivität: Nicht auf jemand oder etwas warten, sondern loslegen und dran bleiben. Es gilt einen konstruktiven Umgang mit Fehler zu pflegen und das hängt direkt mit dem eigenen Anspruch und Perfektionismus zusammen. Wie sehr gestehst Du es Dir zu, Entscheidungsträgern auch nur 80% fertig gedacht Ideen zu präsentieren? Aber das ist nicht alles. Eine wichtiges Kriterium, das der Proaktivität unterliegt lautet, lieber um Entschuldigung zu bitten, als zuvor um Erlaubnis zu fragen. Natürlich solltest Du das immer abwägen. Aber Du ahnst schon, wozu sich ein Unternehmer im Unternehmen im Zweifelsfall entscheiden würde. Dieses Handeln hat mit Risikoaffinität zu tun, mit Mut, Unsicherheiten auszuhalten und aufkommende Sorgen oder Ängste realistisch einzuschätzen.

  3. Schließlich brauchst Du eine gute innere Verbindung zu Dir selbst und eine Art intuitives Wissen darüber "warum und für wen Du tust was Du tust". Wenn Du hierauf eine Antwort hast, lässt es sich zielgerichteter Arbeiten und das ein oder andere Risiko leichter auf sich nehmen. In letzter Konsequenz entsteht hieraus dann Unternehmertum.

Die hier beschriebenen Kompetenzen sind allesamt erlernbar. Dabei handelt es sich mehr um Erfahrungswissen und weniger um akademische Konzepte. Was man lernen muss, um es zu tun, das lernt man, indem man es tut. (Aristoteles)

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Zwischen Management und Leadership zu unterscheiden ist zu kurz gegriffen

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Intrapreneurship im Alltag: Was funktioniert, was nicht?